Geschichte der Kleingärtnervereine in Herne

Der Begriff Kleingarten ist weiter zu fassen als ein Wirtschaftsgarten von geringer Fläche zur Selbstversorgung. Seine Ursprünge liegen möglicherweise in den mittelalterlichen Festungs- und Bürgergärten, die einerseits gewerblich genutzt wurden, anderseits dem heute noch geltendem Prinzip der Trennung von Wohnung und Garten entsprachen.

Die um 1800 entstandenen Carls-Gärten, die auf Weisung des Landgrafen Carl von Hessen für die ärmeren Schichten der Bevölkerung Schleswig-Holsteins angelegt wurden, beruhten auf einem sozialfürsorglichen Prinzip.

Im 19. Jahrhundert entstanden in Deutschland im Zuge der Industrialisierung mehrere Gartenbewegungen. Darunter fallen die vom Roten Kreuz eingerichteten Gärten, die den Arbeiterfamilien der Großstädte die Möglichkeit zur Deckung des Eigenbedarfs schaffen  sollten. Zur selben Zeit entwickelten sich unter der Leitung des Leipziger Arztes Daniel Gottlieb Moritz Schreber (1808-1861) die sogenannten Erziehungsvereine, die sich als Lebensreformbewegung  verstanden und neben medizinisch- hygienischen auch sozialpolitische und religiöse Ziele verfolgten. 1869 entstanden die ersten Schrebergärten. Sie sind somit nicht direkt Schreber, sondern einem seiner ehemaligen Berufskollegen und Wegbegleiter Hauschild zuzuschreiben.

In Berlin entstanden aus einer Selbsthilfebewegung der Bevölkerung die ersten Laubenkolonien auf Brachland. Ihr Sinn bestand erstens in der Nutzbarmachung von Flächen zur Selbstversorgung und zweitens in der Linderung der drückenden Wohnungsnot im Ballungsraum. Anfang des 20. Jahrhunderts gründeten sich mehrere Kleingartenverbände, die erstmals die Interessen ihrer Mitglieder der Kleinpächter, nach außen vertraten.

Im Herner beziehungsweise Wanne-Eickler Stadtgebiet geht der organisierte Kleingartenbau auf den Stadtamtmann Weiberg und den Schuldirektor Schumacher zurück, auf deren Initiative sich 1915 der Wanner Gartenbauverein gründete. 1933 bildeten sich als Vorläufer der beiden Stadtverbände die Stadtgruppen Herne und Wanne-Eickel, die sich 1978 zum heutigen Stadtverband zusammenschlossen. Zu seinen 37 Vereinen zählen 35 Kleingarten- und 2 Tierzuchtanlagen.

Die Funktion der Eigenbedarfsdeckung und Wohnraumbeschaffung sind mittlerweile zugunsten anderer Ziele und Werte des Kleingartens in den Hintergrund getreten.  Die Möglichkeit zur Erholung im eigenen Garten, der Kontakt mit der Natur mitten im  Stadtgebiet, die körperliche Betätigung im Freien und die Bereicherung der Stadtlandschaft durch Grünflächen sind neben Ernteerfolgen nur einige Argumente, die für den Kleingarten in der Großstadt sprechen.

Darüber hinaus hat längst der ökologische Gedanke  Einzug ins Bewusstsein des Kleingärtners gehalten. Zahlreiche Gartenanlagen beweisen, dass Natur- und Kulturgarten keine widersprüchlichen Prinzipien der Gestaltung sein müssen. Neben Kulturarten findet sich meistens noch genügend Raum für Wildpflanzen, die ihrerseits eine wichtige Lebensgrundlage für die heimische Tierwelt darstellen können. Warum sollten Natur- und Umweltschutz nicht im eigenen Garten beginnen?

31.03.1915   Gründung des Gartenbauvereins Wanne-Eickel
01.11.1919   Gründung des Gartenbauvereins Herne-Horsthausen
bis 1933        verschiedene Vereine in Herne und Wanne-Eickel

Wanne-Eickel :  KGV Sorgenfrei, KGV-Am grünen Ring, KGV- Auf der Wenge, KGV-Röhlinghausen

Herne:   KGV Herne Horsthausen, KGV-Herne Süd,  KGV-Börnig-Holthausen, KGV-Herne Baukau, KGV-Herne Nord

31.05.1933  Gründung der Stadtgruppe der Kleingärtnervereine Wanne-Eickel und Kleinsiedler e.V 531 Mitglieder

01.06.1933  Gründung der Stadtgruppe Herne der Kleingärtner e.V. 687 Mitglieder und 38 Kleinsiedler

…. 1933      Gründung von Kleingärtnervereinen in Wanne-Eickel bis 1976
…. 1933      Stadtverband Wanne-Eickel bis 1978
28.06 1933  KGV Im Friedgras
20.09.1933  KGV Eickeler Bruch
19.10.1933  KGV Eigene Scholle
23.11.1933  KGV Am Harkortsee
01.06.1934  KGV Wanne Nord
1934       KGV Gartenstadt
17.03.1937  KGV Erholung
28.02.1933  KGV Zur Sonne (mitverwaltet bis 1936 von KGV- Sorgenfrei). 1972 Erweiterung um 4 Parzellen
1938      KGV Neue Heimat
1938      KGV Zur Linde
1938      KGV Im Düwelskamp   bis 1939/45 – 756 Mitglieder
1938      KGV Unverzagt   SVB- Beitritt 195428.11.1948  Generalpachtvertrag mit der Stadt Wanne-Eickel

1948      Auflösung der Kleingärtnervereine Neue Heimat und Im Düwelskamp
1950      Eintritt in den Landesverband der Kleingärtner
1955      Auflösung des KGV- Zur Linde
1966      Auflösung des alten Geländes der KGA-Eigene Scholle
1969      KGV- Holsterhausen (109 Parzellen)
1971      Auflösung des KGV- Eickeler Bruch
1971      KGV- Eigene Scholle auf neuem Gelände (23 Parzellen)
1971      KGV- Königsgruber Park (39 Parzellen)
1975      KTZ- Wanne Nord Gelände 1 u. 2 (25 ~ 32 Parzellen)
1977      KGV- Wanne West (24 Parzellen)
1977      KGV- Holper Heide (70 Parzellen)
1978      KGV- Glück Auf (23 Parzellen)

01.06.1933  Gründung von Kleingärtnervereinen in Herne

1933      Stadtverband Herne bis 1978
1912      KGV Herne Baukau – Eintragung 1934 –
10.11.1921  KGV Horsthausen
1929      KGV Teutoburgia
16.06.1933  KGV Herne Süd
1933      KGV Börnig- Holthausen
1934      KGV Am Ostbach
1935      KGV Herne Nord

1936      Fusion mit der Stadtgruppe Castrop-Rauxel
1938      KGV Herner Mark (Erweiterung der KGA um 13 Parzellen)
1939-1945  Kriegsjahre
1947      KGV Im Stichkanal

01.01.1975  Kommunale Neugliederung – Herne und Wanne-Eickel werden eine Stadt
23.06.1978  Fusion der Bezirksverbände Herne und Wanne-Eickel der Kleingärtner im Parkhaus Eickel
-Wanne-Eickel mit 19 Vereinen und 1.100 Mitgliedern
– Herne mit 8 Vereinen und ca. 1.000 Mitgliedern

Neuzugang und Weiterentwicklung der Kleingartengelände
1979 KGV Am Ostbach mit 28 Parzellen
1980 KGV Herne Baukau mit 9 Parzellen
1980 KGV Emscherland mit 31 Parzellen
1981 KGV Dorneburger Park mit 21 Parzellen
1982 KGV Im Dreieck mit 21 Parzellen

1982 wurde der Generalpachtvertrag für kleingärtnerisch genutztes Gelände in der Stadt Herne zwischen der Stadt Herne und dem Stadtverband der Gartenfreunde Herne-Wanne e.V. abgeschlossen (Claar/Rost und Mayhöfer/Gaunert), außer für Gelände der KGV-Horsthausen, KGV-Herne Baukau und Eisenbahnerlandwirtschaftsverein an  der Kaiserstr.

1985 KGV Wanne Nord – Zugang 6 Parzellen
1986 KGV Aschebruch – Zugang 7 Parzellen
1987 KGV Im Stichkanal – Zugang 22 Parzellen
1988 KGV Grüne Halde mit 14 Parzellen
1990 KGV Grüne Oase mit 62 Parzellen
1995 KGV Holper Heide saniert mit 56 Parzellen
1998 KGV Tiergarten – Zugang 24 Parzellen

Oktober 1997  wurde eine neue Verbandsfahne im Rahmen einer Festveranstaltung eingeführt
Von 1991-1997 Errichtung eines Schulungszentrums des Stadtverbandes im KGV- Im Stichkanal

Bis 1999  sind in Herne 39 KGV/KTZ- Anlagen  organisiert vorhanden 1  KGV- Anlage befindet sich pachtmäßig im Besitz der Eisenbahner – Landwirtschaft

April 2000 Eröffnung der neuen Geschäftsstelle “Im Sportpark”

Februar 2005 KGV Kaiserstrasse mit 27 Parzellen als 40. Verein